Montag bundesweit Mahnwachen aus Mitgefühl mit der
japanischen Bevölkerung und gegen die weitere Nutzung der
Atomenergie / Urantransporte aus Deutschland nach Japan stoppen
(Bonn 13.03.2011): Am Montag werden bundesweit um 18.00 Uhr in vielen Städten
Aktionen und Mahnwachen anläßlich der Ereignisse in Japan stattfinden.
Aufgerufen wurde dazu von der Kampagne ".ausgestrahlt", die sich gegen
die Nutzung der Atomenergie engagiert. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) begrüßt die geplanten Aktionen und ruft ebenfalls
dazu auf, an bereits geplanten Aktionen teilzunehmen oder spontan eigene Mahnwachen
auf Marktplätzen, vor Rathäusern oder vor Büros der Atomkonzerne
durchzuführen. Bereits geplante Aktionen stehen im Internet unter http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima.html.
Dort können auch eigene Veranstaltungen eingetragen werden.
Die Situation in Japan nach der Erdbebenkatastrophe und vor dem
Hintergrund brennender Chemie- und Atomanlagen löst weltweit
zunehmendes Entsetzen, Mitgefühl mit der japanischen Bevölkerung
und Hilflosigkeit aus. Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz übt weiterhin massive Kritik an den Verantwortlichen
in Politik und Industrie, die den Betrieb der Atomkraftwerke und
Atomanlagen in Japan genehmigt und forciert haben. Gleichzeitig
bringt der BBU zum Ausdruck, dass jetzt internationale Hilfe das
Gebot der Stunde ist.
Der BBU betont, dass es auch in anderen Ländern der Welt
zu katastrophalen Situationen bei Atomanlagen als Folge von Naturkatastrophen
kommen kann. Auch in der Bundesrepublik könnten Erdbeben zu
massiven Schäden bei Atomkraftwerken und sonstigen Atomanlagen
führen. Aus diesem Grund, aber auch aus vielen weiteren Gründen
wie der fehlenden Atommüllentsorgung und den Gefahren der
Atomtransporte, fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen,
und das weltweit.
In der aktuellen Situation hat der BBU am Sonntag auch seine Forderung
nach einem Exportverbot für Uran aus der Bundesrepublik nach
Japan bekräftigt. Der Urenco-Konzern, der im westfälischen
Gronau die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage betreibt,
liefert auch Uran nach Japan. In einer Hochglanzbroschüre
rühmt sich Urenco: "Hier angereichertes Uran wird zu
Brennelement-Fabriken transportiert, die 50 km nah in Lingen oder
auch 20 000 km entfernt in Japan sein können.". Der BBU
fordert, dass kein Kilogramm Uran mehr von Gronau nach Japan geliefert
werden darf. "Die rot-grüne Landesregierung ist da gefordert
aktiv zu werden, damit nicht noch mehr Nuklearmaterial in das von
Erdbeben erschütterte Land gelangen kann", so der BBU.
Eine der bundesweiten Mahnwachen am Montag findet ab 18.00 Uhr
an der Urananreicherungsanlage in Gronau statt (Röntgenstraße
4).
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände
und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Der Verband arbeitet grenzüberschreitend.
Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer:
19002666. Weitere Informationen über die Arbeit des BBU
gibt es im Internet unter www.bbu-online.de und
0228-214032.
Aktueller Sammeleinspruch gegen den Ausbau der niederländischen
Urananreicherungsanlage:
http://www.bbu-online.de/Einwendungen/Almelo,%20BBU-Sammeleinspruch%20Maerz%202011.pdf |